»Erzähl es den Kindern« - Andere Zeiten vergibt Innovationspreis an kindgerechte Projekte

Die Zielgruppe Kinder für Religion, Glauben und Gott interessieren – das war das Ziel der 37 Initiativen, die sich um den Andere Zeiten-Preis für innovative Ideen und Projekte beworben hatten. Die unabhängige ökumenische Jury hat nun je zwei Aktionen mit einem ersten und zwei mit einem dritten Preis ausgezeichnet. Die beiden ersten Preise und je 5000 Euro erhalten das »Kirche mit Kindern-Mobil« der Evangelischen Kirche in der Pfalz sowie das »Kunterbunte Dingsda« des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen. Die beiden dritten Preise gehen mit je 2500 Euro an die Projekte »Sterben-Auferstehung-ewiges Leben« der St.- Laurentius Kirchgemeinde in Auerbach/Vogtland und »Andacht für alle« der Grundschule an der Schwanthalerstraße in München.

Mit Blaulicht und Martinshorn endet jede Andacht mit dem »Kirche mit Kindern-Mobil«. Das ausgemusterte Feuerwehr-Gerätefahrzeug ist Blickfang und Einladung zugleich, wenn es auf Campingplätzen oder Gemeindefesten steht. Jurorin Friederike Sittler: »Immer ist alles an Bord – für Gottesdienst und Podcast-Produktion, für Spiel und gemeinsame Entdeckungen. Die Kosten sind maßvoll, die Einsatzmöglichkeiten auch über die eigene Gemeinde hinaus schier unbegrenzt. Kirche mit Kindern – so geht’s.« Projektinitiator Pfarrer Stefan Mendling liegt am Herzen, dass die Kinder mit ihrem Glauben selbst zu Wort kommen: »Kinder sind bereits echte Theologinnen und Theologen – in dieser Haltung begegne ich ihnen und lasse mich von ihnen inspirieren.«

Beim »Kunterbunten Dingsda« klären die Küsterin Melissa und der blau-plüschige außerirdische Praktikant Logodor wichtige Fragen wie »Warum ist der Talar schwarz?« oder »Was ist ein Klingelbeutel?« Ihre Erklärvideos auf Youtube werden vor allem in Kitas und Grundschulen eingesetzt. Jury-Mitglied Pastor Christian Wollmann ist begeistert: »In einer Zeit des kirchlichen Traditionsabbruches ist es wichtig, sich als Kirche mutig experimentierend und zugleich wie selbstverständlich in der digitalen Welt zu bewegen. Das Projekt tut genau das und zeigt nebenbei, dass wir als Kirche dazu am besten auf die wertvollen Gaben aller Haupt- und Ehrenamtlichen zurückgreifen.« Mit dem Preisgeld wollen die Initiatoren Jörg Eilts und Saskia Treffer weitere Abenteuer zu Themen wie Ökumene oder Kirchenasyl mit Melissa und Logodor realisieren.

Drei Tage lang konnten Kinder bei »Sterben-Auferstehung-ewiges Leben« die Passions- und Ostergeschichte erleben. Die Kindergartenkinder mit und ohne religiösen Hintergrund beschäftigten sich unter der Federführung von Pfarrerin Nikola Schmutzler mit dem Sterben und dem Abschied. »Das Projekt gibt der Trauer von Kindern Raum, aber wir geben ihnen auch Anteil an der Hoffnung, die uns als Leitende erfüllt«, sagt Schmutzler.

Auch in der »Andacht für alle« kommen Kinder mit unterschiedlichen Glaubenshintergründen zusammen. Gut 180 christliche, muslimische und konfessionslose Schüler:innen aus dem Münchner Bahnhofsviertel beschäftigen sich mit Themen wie Versöhnung, Rassismus oder Umwelt. »Alle die sich beteiligen – Muslime, Christen, Kinder einer anderen oder ohne Konfession treffen sich auf Augenhöhe und jeder und jede darf den eigenen Glauben zeigen«, erklärt Schulleiterin Hanna Bogdahn.

Der Andere Zeiten-Preis wird Ende Juni zusammen mit dem Andere Zeiten-Journalist:innenpreis in Hamburg verliehen. Der gemeinnützige Verein Andere Zeiten wurde durch seine Aktion Der Andere Advent im deutschsprachigen Raum bekannt. Der Förderpreis wird jährlich zu einem anderen Rahmenthema ausgeschrieben.

Bei Fragen und Interviewwünschen melden Sie sich gern bei Linda Giering, Telefon 040/47 11 27 54, giering@anderezeiten.de, www.anderezeiten.de